Aufklärung zur Schutzimpfung gegen Grippe (Influenza) 

Die Influenza (”Grippe”) ist eine akute virale Erkrankung der Atemwege, die mit Fieber, Husten und Muskelschmerzen einhergeht. Jedes Jahr herrschen andere Typen von Influenza-Viren vor. Vor allem bei älteren Menschen und bei chronisch Kranken werden häufig schwere Verläufe der Influenza beobachtet, an der in jedem Jahr mehrere Tausend Menschen sterben. Der beste Schutz vor einer Influenza besteht in einer rechtzeitig durchgeführten Impfung.

Erkältungen gehören zu den häufigsten Erkrankungen des Menschen. Sie werden durch Hunderte verschiedener Viren verursacht. Diese lästigen, aber nicht lebens­bedrohlichen Erkrankungen, werden durch die Influenza-Schutzimpfung nicht verhindert. Diese schützt nur vor Influenza. Die Virusgruppe tritt gehäuft in der kalten Jahreszeit (Oktober bis April) auf. Deshalb sollte in den Herbstmonaten geimpft werden, die Schutzimpfung kann aber jederzeit durchgeführt werden. Die Influenza-Viren verändern sich ständig, so dass auch Personen, die im Vorjahr eine Influenza durchgemacht haben oder geimpft wurden, in diesem Jahr erneut an einer Influenza erkranken können. Die Influenza-Impfung kann + sollte also jährlich wiederholt werden.

Impfstoff

Der Influenza-Impfstoff wird in jedem Jahr entsprechend den vorherrschenden Virustypen neu zusammengestellt. Die Impfstoffe enthalten entweder abgetötete Influenza-Viren oder Bestandteile von Influenza-Viren, die einen Schutz vor der Erkrankung hervorrufen. Erwachsene und Kinder über drei Jahre erhalten eine einmalige Impfung, der Impfschutz beginnt etwa 2 bis 3 Wochen nach der Impfung.

Die Impfstoffe werden gespritzt (durch intramuskuläre Injektion verabreicht). Die Influenza-Impfung kann zusammen mit anderen Impfungen vorgenommen werden.

Wer soll geimpft werden?

Die Influenza-Impfung wird allen Personen empfohlen, für die eine Influenza eine besondere Gefährdung ist:

  • Personen über 60 Jahre,
  • Angehöriger bestimmter Berufsgruppen, wie zum Beispiel Busfahrer oder Lehrer,
  • Bewohner von Alters- oder Pflegeheimen,
  • Erwachsene, Jugendliche und Kinder mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens, wie etwa chronischen Atemwegerkrankungen, chronischen Herz-Kreislauf-, Leber- und Nierenkrankheiten, Stoffwechsel­krankheiten (z. B. Diabetes), angeborenen und erworbenen Schäden des Immunsystems (z. B. HIV-Infektion),
  • Personen, die von ihnen betreute, ungeimpfte Risikopersonen mit Influenza anstecken könnten, wie etwa medizinisches Personal und Personal bei der Pflege alter und kranker Menschen,
  • Personen mit direktem Kontakt zu Geflügel und Wildvögeln,
  • Reisende (je nach Ziel und Gesundheitszustand).

Wer soll nicht geimpft werden?

Wer an einer akuten, behandlungsbedürftigen Krankheit mit Fieber leidet, soll nicht geimpft werden. Die Impfung ist zum frühestmöglichen Zeitpunkt nachholen.

Wer an einer nachgewiesenen schweren Unempfindlichkeit (Allergie) gegen Hühner­eiweiß leidet, sollte nicht geimpft werden.

Wenn eine Influenza-Impfung angezeigt ist, kann sie auch bei Schwangeren vorgenommen werden. Impfungen im ersten Drittel der Schwangerschaft sollten möglichst vermieden werden.

Mögliche Reaktionen nach der Impfung

Im Rahmen der normalen Auseinandersetzung des Körpers mit dem Impfstoff kann die Impfstelle schmerzen, anschwellen und sich röten. Gelegentlich schwellen nahe gelegene Lymphknoten an. Ebenfalls können Allgemeinsymptome auftreten wie Fieber, Frösteln, Übelkeit, Unwohlsein, Müdigkeit, Schwitzen sowie Kopf-, Muskel- und Gelenkschmerzen. Diese Erscheinungen treten in den ersten drei Tagen nach Impfung auf, selten halten sie länger an. In der Regel sind diese genannten Lokal- und Allgemeinreaktionen vorübergehender Natur und klingen rasch und folgenlos wieder ab.

Impfkomplikationen

Sehr selten werden allergische Reaktionen der Haut und der Atemwege beobachtet. Über einen allergischen Schock (eine schwere allergische Reaktion) wurde nur in sehr seltenen Einzelfällen berichtet. Der Impfarzt wird in solchen Fällen sofortige Gegenmaßnahmen treffen.

Ebenfalls sehr selten kann es zu einer Gefäßentzündung kommen oder es verringert sich vorübergehend die Zahl der Blutplättchen, die für die Blutgerinnung wichtig sind. Es können dann Blutungen auftreten. Im Zusammenhang mit einer Massenimpfung von US-Bürgern gegen die so genannte Schweinegrippe im Jahr 1976 trat eine Form der Nervenentzündung, das Guillian-Barre-Syndrom, gehäuft auf. In der Folgezeit wurde das Guillain-Barre-Syndrom nur noch in Einzelfällen nach einer Influenza-Schutzimpfung beobachtet.

In zeitlichem Zusammenhang mit der Impfung wurden weltweit einzelne Fälle verschiedener Erkrankungen beobachtet. Ob die Impfung Ursache dieser Erkrankung ist, kann derzeit weder bestätigt noch abgelehnt werden. Es gibt auch keinen Hinweis, dass ein Zusammenhang „überwiegend wahrscheinlich” ist.

Ein Auslösen der Influenza durch die Impfung ist nicht möglich.

Wenn Sie irgendwelche ungewöhnlichen Krankheitssymptome bei dem Geimpften beobachten, so steht Ihnen der Impfarzt zur Beratung zur Verfügung.